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Chemische Stoffe und Gemische

Welche Stoffe und Stoffgemische sollte ein Mitarbeiter in der Firma kennen, mit diesen umgehen, um diese nutzen zu können. Es werden auch der vollständigkeitshalber ähnliche oder verwandte Stoffe mit aufgelistet.

Bezugsdaten und Gleichungen

für den Gebrauch.

  • Temperatur T = 273,15 K entsprechend 0 °C und
  • Druck p = 100.000 Pa = 100.000 N/m2 = 1 bar.
In der Physik wird dagegen als Druck p = 1013,25 hPa = 1 atm angenommen.

Neben den Stoff ist, seiner Summenformel, Dichte, Schmelz- und Siedetemperatur aufgelistet, da merkenswert. Warum?

  • Die Dichte hilft die Frage zu beantworten ob der Stoff auf Wasser schwimmt oder untergeht.
    Angegeben wird der Wert bei 25°C! Sie ergibt sich aus der Division von Masse m in kg durch deren eingenommenes Volumen V in m3.
    Dichte Rho ρ = m/V in kg/m3
  • Schmelztemperatur zeigt ob es bei aktueller Raumtemperatur fest oder flüssig ist und damit auslaufen kann. Angegeben wurde der Wert bei einem Druck von 101,3kPa.
  • Siedetemperatur zeigt ob der Stoff bei seiner Temperatur die Atemluft verdrängt. Angegeben wurd der Wert bei einem Druck von 101,3kPa.

Der pH Wert ist ein Maß für die Konzentration c der H3O+ Ionen und wird in Form deren negativen, dekadischen Logarithmus ausgedrückt.

pH = -lg(c_{H3O+})

Die Prozentangaben sind auf die Masse bezogen. Da das Volumen sich mit der Temperatur verändert, bleibt die Masse davon unberührt!

Lösungsmittel und Gemische

Lösungsmittel können die Stoffe in fester oder platischer Form in die flüssige gelöste Form überführen. Ist man sich nicht sicher, was wirkt kann man es mit einem Gemisch von Lösungsmitteln versuchen, und prüfen ob einer der darin enthaltenen Lösungsmittel die gewünschte Wirkung entfaltet. Um dann diese in Reinform einzusetzen. Welche kennen wir.

Aceton ist der Trivialname für Propanon.
Nutzbar zum
  • entfetten von Metallen.
  • kleben von Polystryrol und Acrylglas untereinander.
Eigenschaften:
  • Ist eine farblose Flüssigkeit.
Weitere Eigenschaften, siehe Propanon.
Alkohol
Nutzbar als Lösungs- und Reinigungsmittel für
  • Schellack und Primer gegen das "Weissanlaufen";
  • das Flussmittel "Kolophonium", um dies in flüssige Form zu überführen.
Weitere Eigenschaften, siehe Ethanol.
Benzol
Nutzbar als Lösungs- und Reinigungsmittel für Kautschuklacke, Wachse, Harze und Öle.
Eigenschaften:
  • Ist eine farblose Flüssigkeit mit charakteristischem aromatischen Geruch.
  • Gehört zu den aromatischen Kohlenwasserstoffen.
Weitere Eigenschaften, siehe Benzol.
Dieselkraftstoff
Nutzbar
  • Ablösen von Schmierfett und Getriebefett inkl. der darin enthaltenen Verschmutzung (Dunkles Schmierfett) bei einer Kette von einem Fahrrad, Motorrat oder Säge.
Eigenschaften:
  • Ist ein Gemisch aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen. Hauptbestandteile des Dieselkraftstoffes sind Alkane, Cycloalkane und aromatische Kohlenwasserstoffe mit 9 bis 22 Kohlenstoff-Atomen pro Molekül.
  • Dichte: 820 … 845 kg/m3 bei 15 °C.
  • Siedepunkt zwischen 170 und 390 °C.
Methyl Etyl Keton, ein Butan-Keton
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Abb. 1c: Methyl Etyl Keton
Nutzbar als
  • Lösungsmittel für Vinylharze, Nitrocelluloselacke.
  • Vergällungsmittel für Ethanol.
Eigenschaften:
  • Farblos.
  • Süß-scharf Geruch.
  • Gut löslich im Wasser mit organischen Lösungsmittel
Weitere Eigenschaften, siehe Butanketon
Multifuntionsöl WD-40
Verdrängt Feuchtigkeit; schützt Metalloberflächen vor Rost und Korrosion; schmiert und beseitigt Quitschen; entfernt Öl, Schmutz, Fett und Ruß; lockert verrostete Teile.
Nitroverdünung
Tabelle 03: Zusammensetzung der Nitroverdünung
Bestandteil VD Nutzen Anteil
Acetate ≈ 10 Echte Löser. 40 … 50%
Alkohol ≈ 11 Gegen "Weissanlaufen", für Schellack, Primer. 5 … 15%
Glycolether ≈ 40 Teurer "Alleslöser"; bleibt bis zuletzt im Film. 5 … 15%
Toluol, Xylol ≈ 14 "Verschnittmittel"; gut KH, Polymer-, EP-, KW-Harze, Kurz- und Mittelölalkyde, etc. 30 … 40%
Nutzbar zum
  • Verdünnen und Lösen von Alkydharz- und Nitrolacken.
  • Entfernen von Farbe auf Holz- und Steinböden.
  • Pflege und Reinigung von Glanz- und Messinggegenstände.
Eigenschaften:
  • Ist eine Flüssigkeit.
  • Feuergefährlich
Das Einatmung der Dämpfe ist gesundheitsschädlich. Darf nicht ins Grundwasser geraten und ist über Sondermüllannahmestellen zu entsorgen.
Spülllösung
Nutzbar zur Entfernung von Resten der eingesetzten Löungsmittel und Gemische.
Tabelle: Zusammensetzung der Spülllösung
Spüllmittel: 5 … 20%
Essig 5%: 1 … 5%
Destiliertes Wasser: Auffüllen bis 100%
Wird normales Leitungswasser eingesetzt (nicht bei Elektronik), kann der Kalkanteil mit einem Anteil Essig neutralisiert werden. Weiterhin kann die Entfernung deutlich verbessert werden, wenn die Lösung bis auf 40°C erwärmt wird.
Terpentinöl nennt man auch (Balsamöl, Kiefernöl).
Wird aus Harzausflüsse verschiedener Koniferen unter Luftausschluß gewonnen. Ist also ein Gemische von Harz und ätherischen Ölen.
Nutzbar
  • um Ölfarbe von Händen, wenn ein Naturprodukt, zu entfernen;
  • als Putzmittel für Waschbecken und Badewanne;
  • zum Ablösung von hartnäckigen Etiketten- Aufklebern.
  • als Löser für alle Langölalkyde.
Eigenschaften:
  • Eine farblose bis gelbliche, meist cremige Flüssigkeit.
  • Dichte: 860 kg/m3
  • Siedepunkt: +154…170 °C
  • Summenformel: C10H18
Waschbenzin
Nutzbar für
  • als Verdünnungsmittel und als Ersatz für Terpentin(öl) in der Industrie.
  • zum Reinigung von Maschinen und auch gestrichene oder lackierte Flächen.
  • zum bekämpften von Schimmel an den Wänden.
Eigenschaften:
  • Ist eine farblose und leicht brennbare Flüssigkeit mit mildem Geruch.
  • Bestandteile sind hauptsächlich (Pentan, Hexan, Heptan) aus der fraktionierten Destillation von Erdöl
  • Siedepunkt: 130° °C
Wasserstoffperoxid
Nutzbar
  • für die Desinfektion von Arbeitsflächen in der Küche.
  • als starkes Bleich- (Haare, Zähne) und Desinfektionsmittel.
  • in Aquarien zum Zuführen von Sauerstoff.
  • zur Reinigung der Oberfläche von Wafern.
  • für das Entfernen von Fotolacken.
  • fü den Nachweis von Blut.
Eigenschaften:
  • Ist eine blassblaue, in verdünnter Form farblose, weitgehend stabile Flüssigverbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff.
  • Ist eine schwache Säure und gegenüber den meisten Stoffen ein sehr starkes Oxidationsmittel
  • Reagiert mit Substanzen wie z. B. Kupfer, Messing, Kaliumiodid.
  • Dichte:
    1.450 kg/m3 (20 °C, rein)
    1.110 kg/m3 (20 °C, 30 %ig)
  • Siedepunkt:
    +150,2 °C (rein)
    +108 °C (35 %ig)
    +142 °C (90 %ig, unter Zersetzung)
Weitere Eigenschaften, siehe Wasserstoffperoxid.

Organische und anorganische Säuren und Basen und ihre Salze

Tabelle 02: Salze, Basen und Säuren, sortiert nach dem pH-Wert absteigend.
Basen oder Säure
Summenformel
ph-Wert
Salze
Natriumhydrogencarbonad
NaHCO3
(Natron)
8,4 - 8,6
bei 50 g/l und 20 °C
Zink(II)-chlorid
ZnCl2
(Lötwasser/-honig
1,5 - 3,5 bei 650 g/l
Organische und anorganische Basen
Natriumhydroxid
Na(OH)
(Rohrreiniger)
14,0
bei 3,9 %
Calziumhydroxid
Ca(OH)2
(Kalkwasser)
12,75
bei 0,17 %
Neutrale Flüssigkeiten
Wasser
H2O
7,00
Organische und anorganische Säuren
Pentansäure
C4H9-COOH
5,5 - 7,5
Kohlensäure
H2CO3
(Selter)
4
bei 99 %
Nonansäure
C8H17-COOH
4,00
Decanssäure
C9H19-COOH
4,00
Octansäure
C7H15-COOH
3,97
Hexansäure
C5H11-COOH
3,95
Buttersäure
C3H7-COOH
3,94
Ethansäure
CH3-COOH
(Spritessig: 10%; Essig Essenz 25%)
3,91
Heptansäure
C6H13-COOH
3,77
Propinsäure
CH5-COOH
3,68
Methansäure
H-COOH
(Ameisensäure)
3,47
Schwefelsäure
H2SO4
(Akkusäure)
1
bei 37,5 %
Salzsäure
HCl
(Magensäure)
0
bei 3,6 %

Jeder kennt einige davon in verdünter Form wie Natron, Löschkalk, Selter, Ameisensäure, Essig, Batteriesäure, …

Tabelle 04: Salze mit Dichte und spezifischen Temperaturen
Stoff
Summenformel
(Bestandteil von/in)
Dichte
in kg/m3
Schmelz-
temperatur
Theda Θ in °C
Siede-
temperatur
Theda Θ in °C
Zink(II)-chlorid
ZnCl2
(Lötwasser/-honig
2.910 bei 25 °C 283 732
Natriumhydrogencarbonad
NaHCO3
(Natron)
2.220 Zersetzt sich bei 270

Alkane,-ene, -ine, -ohole, -ansäuren und -etone

Tabelle 01: Kohlenstoffverbindungen sortiert nach dem Anteil des Kohlenstoffs aufsteigend.
Stoff
Summenformel
(Bestandteil von/in)
Dichte
in kg/m3
Schmelz-
temperatur
Theda Θ in °C
Siede-
temperatur
Theda Θ in °C
Wasser
H20
997 0 +100
Wasserstoffperoxid
H202
≈1.450 ≈+150
Methan
CH4
0,656 -182,5 -161,5
Methanol
CH3-OH
792 -97,7 +64,5
Methansäure
H-COOH
1.220 +8,4 +101
Ethan
C2H6
1,36 -183,3 -88,6
Ethen
C2H4
1,18 -169,2 -103,7
Ethin
C2H2
1,1 -80,8 -84,0
Ethanol
C2H5-OH
(Alkohol, Super E10)
789 -114,1 +78,3
Ethansäure
CH3-COOH
1.050 +16,7 +117,9
Propan
C3H8
493 -117,7 -42,1
Propen
C3H6
1,74 -185,3 -47,7
Propin
C3H4
530 -102,7 -23,2
Propanol
C3H7-OH
803 -126 +97
Propinsäure
C2H5-COOH
990 -21 +141,2
Propanon
CH3-CO-CH3
(Aceton)
789,9 -95 +56
Butan
C4H10
573 -138,3 -1
Butene
C4H8
242 -185,4 -6,2
Butin
C4H6
678 -125,73 +8,07
Butanol
CH4H9-OH
810 -89,8 +117,7
Buttersäure
C3H7-COOH
960 -5,2 +163,3
Butanketon
CH3-CO-C2H5
805 -86 +79,64
Pentan
CH5H12
626 -129,8 +36
Pentene
C5H10
640 -165,2 +30
Pentin
C3H8
690 -106 +39
Pentanol
C5H11-OH
814 -78 +138
Pentansäure
C4H9-COOH
930 -34,5 +186
Hexan
C6H14
655 -95,3 +68
Hexen
C6H12
673 -139,8 +63
Hexin
C6H10
715,5 -132 +71
Hexanol
C6H13-OH
814 -45 +157
Hexansäure
C5H11-COOH
930 -4 +205
Heptan
C7H16
684 -91 +98,42
Hepten
C7H14
697 -119 +93,64
Heptin
C7H12
732,8 -81 +100
Heptanol
C7H15-OH
819 -34 +175,8
Heptansäure
C6H13-COOH
918 -7,2 +223
Octan
C8H18
703 -57 +125,6
Octen
C8H16
715 -101,7 +121
Octin
C8H14
746,1 -79,3 +126,3
Octanol
C8H17-OH
830 -16 +195
Octansäure
C7H15-COOH
910 -16,5 +237
Nonan
C9H20
718 -54 +151
Nonen
C9H18
743,3 -81 +147
Nonin
C9H16
765,8 -50 +150,8
Nonanol
C9H19-OH
827 -6 +214
Nonansäure
C8H17-COOH
900 -12,4 +254
Decan
C10H22
730 -30 +174,1
Decen
C10H20
740 -66 +172
Decin
C10H18
767 -44 +174
Decanol
C10H21-OH
830 -7 +230
Decansäure
C9H19-COOH
893 +31,6 +270
Benzol
C6H6
884,2 +5,5 +80,1
Tuluol
C6H5-CH3
867 -95 +111
o-Xylol
C6H4-(CH3)2
875,5 -25 +144
m-Xylol
C6H4-(CH3)2
860 -48 +139
p-Xylol
C6H4-(CH3)2
861 +13 +138
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Abb. 1a: Tuluol
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Abb. 1b: Xylole
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