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Digital Subscriber Line (DSL)

Nach der Gegenüberstellung der Leistungen, folgt die Technik, die Frequenzbandaufteilung, die Stecker, Kabel und Dosen, weiß man was was ist und wie DSL installiert werden kann. Zusätzlich die Anschlußdose des Internet-Service-Providers.

Leistungen

Tabelle 1: Gegenüberstellung
System Standard Kabel Upstream Datenrate Downstream Datenrate max. Entfernung Anwendungen Technische Aspekte
HDSL2 High data rate Digital Subscriber Line Version 2 In Arbeit bei ANSI und ETSI, Chips von Orckit und Rockwell 1 Paar 1,544 Mbps 1,544 Mbps 4 km wie oben (HDSL) Leitungscode, Modulation und Fehlerkorrektur mit OPTIS (overlapped PAM with interlocking spectre)
SDSL/MDSL Single Line oder Medium bitrate Digital Subscriber Line ja 1 Paar 768 kbit/s 768 kbit/s 3,5 km E1/T1 plus POTS Wirtschaftliche Erhöhung der Kapazität von Anschlussleitungen
HDSL High data rate Digital Subscriber Line. Besteht aus mehreren SDSL-Leitungen ja 2 oder 3 Paare T1 (1,544 Mbps) mit 2 Paaren, E1 (2,048 MBit/d) mit 3 Paaren T1 (1,544 Mbps) mit 2 Paaren, E1 (2,048MBit/d) mit 3 Paaren 4 km Highspeed Datenkommunikation über Festverbindungen 2B1Q Leitungscode
VDSL Very high data Digital Subscriber Line Noch in Arbeit bei T1E1.4/ETSI 1 Paar 1,6 - 2,3 Mbps, 7 Mbps in Entwicklung 12,96- 51,84 Mbps 300 - 14.000 m ähnlich wie ADSL, aber mit höheren Übertragungsraten Erfordert FTTC
RADSL Rate Adaptive Digital Subscriber Line Nein 1 Paar ADSL-Raten ADSL-Raten Geschwindigkeitsabhängig, z.B. 18,5km wie oben (ADSL) wie oben (ADSL)
ADSL Asynchronous Digital Subscriber Line ANSI T1.413, ETSI 1 Paar 64 (CAP)/ 176 (DMT) bis zu 640 kbit/s 1,5 - 6,1 Mbps 5,5 km Internet-Zugang, Video digital und komprimiert, Highspeed Datenkommunikation, POTS Frequenzmultiplex oder Echo Cancellation DMT oder CAP Leitungscode
ISDN PRA Primary Rate Access ITU/CCITT ETSI.
Frühere Standards nicht kompatibel
Mehrere Paare 64 kbit/s bis 1920 kbit/s und 1 x 64 kbit/s Signalisierung n x 64 kbit/s bis 1920 kbit/s 5 km wie oben (ISDN BRA) wie oben (ISDN BRA)
IDSL ISDN Digital Subscriber Line Identisch mit ISDN für Endgeräte 1 Paar 128 kbit/s 128 kbit/s 5,5 km High-Speed Datenkommunikation, vorwiegend Internet-Verkehr, kein POTS, verwendet ISDN-Endgeräte Vermittlung auf mittlerer Ebene, Digitale Daten werden vor der Sprachvermittlung abgekoppelt, 2B1Q Leitungscode
ISDN BRA Basic Rate Access ITU/CCITT ETSI.
Frühere Standards nicht kompatibel
1 Paar 128 kbit/s, oder 64 plus POTS und 1 x 16 kbit/s Signalisierung 128 kbit/s, oder 64 kbit/s plus POTS 5 km Dateitransfer, eMail, Client/Server, Internetzugang, Backup für Festverbindungen, Digitale Sprachübertragung Erfordert elektronische Vermittlungsports auf hoher Ebene in der Vermittlungsstelle, 2B1Q Leitungscode
Gegenüberstellung der Leistungen (/105/, S. 248: DSL-System) der jeweiligen aufgelegten Kabel und verwendeten Verfahren.

Digital Subscriber Line (DSL) - Verbindung

(/105/, S. 247: DSL-Techniken)

Die Übertragungstechnik im Ortsnetz wird zur Erhöhung des Datendurchsatzes auf Teilnehmeranschlussleitung benutzt. Bei DSL wird die Teilnehmer-Kupferleitung mit der gesamten verfügbaren Leitungsbandbreite verwendet. Die übertragenen Signale sind nicht digital, sondern ein definiertes analoges Signal. Durch den entsprechenden Endgeräten beim Teilnehmer und in der Vermittlungsstelle erfolgt die Signalkodierung /-dekodierung.

Verwendete Leitungscodes sind:
  • 2B1Q = 2 Binary 1 Quarternary,
  • PAM = Pulse-Amplitude Modulation,
  • CAP = Carrierless AM/PM: Trägerloses AM/PM,
  • QAM = Quadrature Amplitude Modulation und
  • DMT = Discrete Multi Tone: Diskrete Vielfachträger.

Die Aufteilung des Frequenzspektrums in Sprache- und Datenband übernehmen die Kodieralgorithmen. Die Übertragungsrichtungen werden mit Upstream (aufwärts, d.h. ins Internet) und Downstream (abwärts, d.h. zum Kunden) bezeichnet. DSL wird bei Video on Demand (Video auf Anforderung), bei interaktive Multimedia Diensten und bei SOHO: Small Office - Home Office (kleines Büro - Heimbüro) verwendet.

Frequenzbandaufteilung

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Abb. 01a: Hier ist das Frequenzmultiplex zu sehen.
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Abb. 01b: Hier ist das Echo Cancellation zu sehen.

(/105/, S. 247: Frequenzbandaufteilung)

  • Upstream: Teilnehmer zur Vermittlungsstelle
  • Downstream: Vermittlungsstelle zum Teilnehmer

Stecker, Kabel und Dose

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Abb. 02a: Hier ist die Farbbelegung eines DSL-Steckers zu sehen.
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Abb. 02b: Hier ist ein DSL-Stecker und eine RJ45-Dose zu sehen.
Tabelle 1: Das ist die Belegung einer RJ45-Steckers mit T-DSL im Vergleich zum Netzwerk.
Kontakte Funktion
bei DSL
Funktion
bei LAN
1 - RX+ = Receive+
2 - RX- = Receive-
3 - TX+ = Transmit+
4 ADSL-Signal UKA'a -
5 ADSL-Signal UKA'b -
6 - TX- = Transmit-
7 - -
8 - -

Bei der DSL−Dose ist die Nummerierung genauso wie bei der RJ-45-Dose, nur die Belegung und die Funktion ist anders. Bei DSL sind nur zwei Kontakt belegt und zwar 4: ADSL-Signal UKA'a und 5: ADSL-Signal UKA'b.

Daraus ergibt sich die Möglichkeit bis Cat. 5e das LAN−Kabel zweifach zu nutzen, für DSL und LAN. Der Stecker (Abb. 02a) entspricht, in seiner Farbbelegung, dem eines ISDN-Steckers vom Typ UAE−8!

Anschlußdose vom ISP

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Abb. 03a: Das Innenleben einer DSL-Anschlußdose.

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Abb. 03b: Beschaltung einer DSL-Anschlußdose.
Amt a/b: ws/bl
Leitung von der Telefondose des Internet-Service-Provider ISP.
LA/LB: ws/gn
Eingang der Telefondose, falls Diese an einen anderen Ort angebracht werden soll.
W: gr 1*sw Ring
Wecker bzw. Läutewerk für einen ankommenden Telefonanruf.
b2/a2: br/ws
Ausgang der Telefondose zu eine weiteren möglichen Telefondose.
DSL a/b: ws/or
Zum Router oder einer Netzwerkdose, wo dieser angeschlossen werden kann.
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