Wenn man kein Yast zur Verfügung hat,
kann man den NTP-Dienst auch ohne Yast installieren.
In dieser Beschreibung hat unser Zeitserver die IP-Adresse
192.168.0.56
.
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Zuerst werden die benötigten Pakete heruntergeladen.
Unter Debian läßt sich das
beispielsweise so realisieren:
apt-get install ntp ntpdate
Wenn nichts schief geht, sind diese beiden Pakete nun installiert und
vorkonfiguriert.
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Nun muss der Dienst konfiguriert werden.
Dazu öffnen Sie die Datei /etc/ntp.conf
mit einem Editor ihrer Wahl.
Dort trägt man dann folgendes ein:
server pool.ntp.org #Die Zeitquelle
driftfile /var/lib/ntp/drift/ntp.drift #Zeit-Abweichungen?
logfile /var/log/ntp #Logging ist immer gut,
aber nicht immer notwendig.
restrict 127.0.0.1 #Zugriff von Localhost erlauben
restrict 192.168.0.0 mask 255.255.255.0 #Zugriff vom LAN erlauben
restrict default notrust nomodify nopeer
#Standardmaeszig alles verbieten
restrict pool.ntp.org #Zugriff auf die Zeitquelle erlauben
Das ist das minimum, damit die Zeitsyncronisierung funktioniert.
Natürlich könnte man mehrere Quellen angeben,
jedoch hat man bei pool.ntp.org
den Vorteil,
das er selbst als Weiche fungiert,
d.h. er wählt automatisch den nächst besten
Server für uns aus.
Mit dem #
werden Kommentare eingeleitet.
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Nun lassen wir den Server zum Test einmal die Zeit holen.
Dazu führt man den folgenden Befehl aus:
ntpdate pool.ntp.org
Wenn alles klappt bekommt man in etwa folgende Ausgabe:
4 Jun 13:48:27 ntpdate[3709]:
adjust time server 188.40.33.22 offset -0.022419 sec
Wichtig ist dabei das offset
.
Dieser Wert sollte möglichst klein sein.
Dabei handelt es sich in Prinzip um eine Zeitdifferenz,
die oftmals durch eine falsche Zeitzonen-Einstellung verursacht wird.
Wenn der Wert zu hoch
ist, also außerhalb von 0 und -0,
dann sollte man mit dem Befehl tzselect
die richtige
Zeitzone einstellen.
Nach der Zeitzonen-Anpassung sollte der Wert klein sein.
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Zu guter letzt kann man den Dienst starten, mit:
/etc/init.d/ntp start
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Jetzt sollte man testen,
ob man tatsächlich von unserem eigenen Zeitserver
die Zeit holen kann.
Entweder auf Linux mit dem Befehl:
ntpdate 192.168.0.56
oder z.B. auf Windows XP® bei
Eigenschaften von Datum und Uhrzeit -> Internetzeit
Bei Windows 2000® hingegen läßt sich das nur
per Komandozeile realisieren.
Folgender Befehl trägt den Zeitserver in die Registry ein:
net time /SETSNTP:192.168.0.56
Und dieser Befehl fragt die Zeit ab:
w32tm /resync
oder wenn es sich um eine ältere Version handelt, dann
w32tm -once
Hinweis: net time /set
funktioniert nur mit SNTP,
von daher benutzen wir w32tm
zur Syncronisierung.
Weiterhin muss erwähnt werden das die Befehle auch
unter Windows XP funktionieren,
allerdings ist die grafische Uhrzeit-Einstellung unabhängig
von der Kommandozeilen-Einstellung.